Emailreklame – Untergang in den 50er Jahren


In den 30er Jahren war der Höhepunkt der Werbereklame überschritten. Die damalige Wirtschaftssituation und der Weltkrieg waren zwar nicht das Ende der Markenartikelwerbung, jedoch schränkten Sie diese erheblich ein, ins besondere das Emailwerbeschild, das am kosten- und materialintensivsten war. Da die Rüstungsindustrie die meisten Rohstoffe verbrauchte, wurde es für die Emailplakatherstellung umso schwerer. In der Zeit des Weltkrieges wurde die Produktion der Emailschilder fast völlig eingestellt.

Nach dem der Krieg zu Ende war, wurde die Wiederbelebung der Wirtschaft und zugleich die Werbung in Westeuropa durch den Einfluß und der Hilfe amerikanischen Marketings unterstützt. Die Herstellung begann wieder und es wurde versucht an den Vorkriegsstand anzuknüpfen. Aus der Niederlande, Belgien, Frankreich, Schweiz und auch Deutschland wandten sich Firmen wieder der Herstellung von Emailwerbeschilder in hohen Stückzahlen zu.

Viele haben die Entwürfe der zwanziger und dreißiger Jahre verwendet, einige wurden auch neu in Auftrag gegeben.

Da die Herstellung teuer und sehr aufwendig war, setzten meist nur die großen Markeneigner die Emailwerbeschilder ein.

Die anderen bzw. der Rest der Mehrheit gingen nach dem Krieg andere Wege, sie suchten sich günstigere Materialien für Ihre Werbung. Emailwerbeschilder wurden immer weniger und auch an Geschäften, Bahnhöfen, Gastätten oder Tankstellen waren die Zeiten der buntglänzenden Emailschilder längst vorbei. Auch der Krieg ging nicht spurlos an den Emailschildern bzw. der Produzierung vorbei, sondern auch die Bomben sind Ihnen zum Opfer gefallen, da Sie die Emaillierbetriebe zerstörten.

Zudem war damals die Herstellung von emaillierten Haushaltsgegenständen lebensnotwenidiger wie Geschirr, Badewannen und Herden als die Herstellung von Emailwerbeschildern.

Die Arbeitskräfte waren auch nicht mehr genug erfahren und qualifiziert für die Prodzuierung der Emailschilder. Mittlerweile kann man in Europa die Werke zählen die sich der Produktion der Schilder widmen. Heute noch vertreibt und produziert die Firma Garnier Signs of Willesden Green, London, Schilder für Reklamezwecke und Reprints von originalen Emailwerbeschildern.

Ein Sammler kann jedoch schnell zwischen einem originalen und einem nachemaillierten Werbeschild unterscheiden, da die heutigen Schilder im Format kleiner und mit einem nicht so hohen Materialaufwand verarbeitet sind. Dennoch beschäftigen sich viele kleine Werkstätten in Westeuropa mit der Herstellung von Reproduktionen in Email und Blech, die man auf Messen und Märkten erwerben kann.

In Deutschland stellen nur noch die Emaillierwerke in Ortenburg und Offenburg sowie das Schilderwerk Beutha die notwenidigen Straßenschilder und Hinweistafeln her. Es existieren in Deutschland kaum noch Firmen, die Emailschilder zu Werbezwecken emaillieren. In der Schweiz werden von der Verzinkerei Zug (ehemals Metallwarenfabrik Zug) Emailschilder auch für Werbezwecke gefertigt. Wenn man die immense Verbreitung zwischen 1914 und 1935 gegenüber der fünfziger und sechsziger Jahre gegenüberstellt, ist es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. In den sechziger Jahren wurden den Emailwerbeschildern der Niedergang beschieden.

Die alten qualitativ hochwertigen Emailwerbeschilder wurden ersetzt gegen Prospekte, Papierplakate, Anzeigen, Radio und Fernsehen. Somit ist die ständige Verbesserung und Aktualisierung möglich. Das neue elektronische Zeitalter kennt keine Grenzen.

Heutzutage findet man nur noch selten Firmen die ihre alten Emailwerbeartikel wieder neu verwenden, ansonsten findet man die Emailschilder fast nur noch bei Sammlern und Liebhaber.